Maryse Condé (geb. Bocoulon), geboren am 11. 2. 1937 in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe. 1953 ging sie nach Paris. Nach einem zweijährigen Besuch des Lycée Fénélon folgte ein Studium an der Sorbonne, das sie mit einer „Licence ès Lettres“ abschloss. 1959 heiratete sie den guineischen Schauspieler Mamadou Condé, mit dem sie nach Guinea ging. Die nächsten zehn Jahre verbrachte sie in verschiedenen afrikanischen Ländern. Nach einjährigem Aufenthalt in der Elfenbeinküste unterrichtete sie in Guinea, bis es dort zu einer Verhaftungswelle gegen Lehrer und Studenten kam, denen die Teilnahme an einem Komplott gegen Sékou Touré vorgeworfen wurde. Sie verließ daher 1964 Guinea, um ihre Arbeit in Ghana fortzuführen, wo sie am Winneba Ideological Institute unterrichtete. Dort erlebte sie mit dem Sturz Nkrumahs eine weitere politische Enttäuschung. Sie verließ Afrika und war 1966–1968 Mitarbeiterin am französischen Programm der BBC in London, bevor sie erneut für zwei Jahre in ein afrikanisches Land, nach Senegal, zurückkehrte, um dort als Lehrerin zu arbeiten. 1970 nahm sie in Paris ihre Studien wieder auf und promovierte dort 1973 in Vergleichender Literaturwissenschaft. Aus dieser Zeit stammen ihre ersten literarischen Versuche, zwei Theaterstücke, die sie später als „Jugendsünden“ bezeichnet. Mitarbeit bei zahlreichen Zeitschriften (u. a. „Jeune Afrique“, „Présence Africaine“, „Africa“) und ...